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Sie sind schon ImplantatnutzerIn

Ein Alltag ohne Gehör ist für viele Menschen kaum vorstellbar – egal ob im Job oder in der Freizeit. In den meisten Fällen können Hörlösungen helfen und ein Leben ohne Einschränkungen ermöglichen: Fernsehen, Familienfeiern, mit Freunden telefonieren, Musik oder Theater genießen, Sport betreiben oder auch reisen.

Musik

Musik spielt nicht nur auf emotionaler Ebene eine wichtige Rolle, sondern auch bei der frühkindlichen Entwicklung von Sprachverstehen und Kommunikationsfähigkeiten.
Eigenes Musizieren ist für viele Menschen, wie unserem Botschafter Richard, aus dem Alltag nicht wegzudenken. Für Musiker ist das Gehör unentbehrlich und die Diagnose Hörverlust besonders schwierig zu akzeptieren. Doch Hörimplantate und Hörgeräte können dabei helfen, die musikalische Leidenschaft weiterhin genießen zu können. Es gibt spezielle Musik-CDs, mit denen Cochlea-Implantat-Träger ihr musikalisches Gehör trainieren können.
 
Aber auch wenn nicht jeder so begabt ist: Was gibt es Schöneres als vor der Bühne zu stehen, zu tanzen und ein Konzert zu genießen! Zusätzlich gibt es für Menschen mit Hörimplantat auch noch mehr Unterstützung, um Musik in vollen Zügen genießen zu können: Kulturelle Einrichtungen wie Theater- oder Opernhäuser installieren Systeme sogenannte induktive Höranlagen oder „FM-Anlagen“, die eine direkte Übertragung vom Mikrofon des Schauspielers zum Audioprozessor des Empfängers ermöglichen.
Sich für ein Hörimplantat zu entscheiden, heißt die Möglichkeiten des Hörens und des eigenen Musizierens wieder neu zu entdecken. So berichtet zum Beispiel Josephine, nach ihrer Cochlea-Implantation: „Ich kann Musik wieder rundum als vollen Klang – in Stereo – genießen und das lasse ich mir auch nicht wieder nehmen“.

Sport

Ob Laufen, Fußballspielen, Tanzen oder Skifahren – Sport ist nicht nur Freude an der Bewegung, sondern hält uns fit und macht Spaß. Dabei genießen wir die frische Luft, das Miteinander mit anderen Menschen und powern uns aus. Vor allem Teamsportarten wirken sich positiv auf unseren Geist und unsere Psyche aus. Auch hier ist das Hören ein wichtiger Teil des Ganzen: Von wo kommt der entscheidende Pass? Was sagt der Schiedsrichter? Wer feuert uns an – und wie laut? Viele Menschen berichten, wie sehr ihnen Hörimplantate auch dabei helfen, sportlich wieder voll im Leben zu stehen.
(Radfahr)helm und Audioprozessor schließen einander nicht aus. Implantathersteller bieten des Weiteren Accessoires an, die den Prozessor sicher am Kopf halten: etwa Stirnbänder oder spezielle Aktiv-Trageoptionen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wenn Sie auch im Wasser nicht aufs Hören verzichten möchten, schützen Sie Ihren Prozessor mit wasserdichten Schutzhüllen, die die Implantathersteller anbieten.
Wie gut sich Sport und Hören vereinbaren lassen, eigen unser Botschafter Nicolas und Hörpatin Isabelle.

Unterwegs, im Urlaub

Unsere Mobilität hat stark zugenommen: Geschäftsreisen, Urlaube, abends ausgehen – all das gehört zu einem aktiven Leben dazu – genauso wie öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und Auto zu fahren. Auch wenn bereits an einer Barrierefreiheit mit visuellen Signalen gearbeitet wird, so fühlen sich noch viele schwerhörige Menschen unsicher das eigene Auto zu nutzen. Siebleiben lieber zu Hause anstatt auszugehen. Ist das Hörvermögen auf einem oder beiden Ohren eingeschränkt, lässt das so genannte Richtungshören nach, das heißt es wird schwierig, Geräusche richtig zu lokalisieren. Ob als Autofahrer oder Fußgänger: Für Menschen mit Hörverlust ist es bei zusätzlichen Motoren- und Verkehrsgeräuschen im Straßenverkehr besonders schwierig festzustellen, aus welcher Richtung Geräusche von Fahrzeugen, Fahrrädern und anderen Passanten kommen. Sie bemerken deswegen herannahende Verkehrsteilnehmer oft erst in letzter Sekunde. Mit beiden Ohren gut hören zu können, ist entscheidend, um sich sicher im täglichen Verkehrsgetümmel zurechtfinden und orientieren zu können. Hörhilfen leisten hier einen entscheidenden Beitrag.
Um das Reisen mit Höreinschränkung zu erleichtern, hat  beispielsweise die Deutsche Bahn eine App entwickelt. Hier gibt’s weitere Infos.
 

Urlaubstipps

Vor der Abreise
Erstellen Sie eine Packliste für Ihr Hörimplantat.
Was sollte diese Liste beinhalten? Hier einige Vorschläge:

  • Patientenkarte
  • Fernbedienung
  • Genügend Reservebatterien oder
  • Ladegerät für akkubetriebene Prozessoren
  • Reiseadapter für Netzstecker
  • Wasserdichte Schutzhüllen für den Audioprozessor
  • Aufbewahrungstäschchen für den Audioprozessor
  • Trockenkit
  • Reinigungsutensilien (z.B. kleine Bürste und Tuch für das Mikrofon)
  • Ersatzteile wie Reservekabel, Batteriefachabdeckungen oder Spule

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Implantathersteller nach Leihsystemen für Ihren Audioprozessor. Damit können Sie auch im Falle eines Verlustes Ihren Urlaub noch hörend genießen.
Sehen Sie sich Ihren Implantatkoffer noch einmal genau an, den Sie bei der Erstanpassung von der Klinik bekommen haben. Vielleicht haben Sie bisher noch nicht alle Teile daraus benötigt, aber gerade auf Reisen sind manche Dinge unerlässlich – allen voran Ihre Patientenkarte.
Los geht’s!
Packen Sie die wichtigsten Hör-Utensilien in ein extra Täschchen: Audioprozessor, Fernbedienung, Batterien und Patientenkarte sollten Sie immer griffbereit haben.
Keine Sorge bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen: Metalldetektor und Audioprozessor stören einander normalerweise nicht. Deshalb können Sie den Prozessor auch eingeschaltet lassen, wenn Sie die Sicherheitskontrolle passieren. Weisen Sie Ihre Patientenkarte vor, wenn der Detektor anschlägt. Sie können das Flughafenpersonal auch bitten, Sie außerhalb des Metalldetektors passieren zu lassen.
Auch während eines Fluges können Sie Ihren Audioprozessor weiterhin nutzen. Die Funkwellen des Prozessors werden nur über eine sehr kurze Distanz ausgestrahlt und stören die Navigation des Flugzeugs nicht. Nur die Fernsteuerung Ihres Audioprozessors müssen Sie, gleich wie ein Mobiltelefon, abschalten. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie das Bordpersonal.
Ziel erreicht!
Nach einer hoffentlich reibungslosen Anreise heißt es ab nun entspannen. Wenn Sie beim Badeurlaub auch im Wasser nicht aufs Hören verzichten möchten, schützen Sie Ihren Prozessor mit wasserdichten Schutzhüllen, die die Implantathersteller anbieten.
Sie können Ihren Audioprozessor aber auch ablegen, bevor Sie ins Wasser gehen. Am besten bewahren Sie ihn dann im dafür vorgesehenen Täschchen auf. Lassen Sie ihn keinesfalls direkt in der Sonne liegen. Pralle Sonne und Sand tun ihm nicht gut!
Sie machen einen Städtetrip? Erkundigen Sie sich vor Ort beim Museumsbesuch oder der Stadtführung, ob eine FM-Anlage vorhanden ist. Diese erleichtert das Hören ebenfalls.

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