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Junge ErfinderInnen aus aller Welt

Die Jury des internationalen Kinder-Erfinderwettbewerbs „ideas4ears“ in Innsbruck war überwältigt: 341 Erfindungen aus 19 Ländern wurden von jungen ForscherInnen zwischen 6 und 12 Jahren eingesandt. Neun GewinnerInnen aus Spanien, UK, Deutschland, Weißrussland, Chile, USA und Australien waren Mitte Juni in die MED-EL Firmenzentrale eingeladen, wo sie auch auf echte ErfinderInnen trafen. Ziel des Wettbewerbs war es, Erfindungen zu prämieren, die das Leben von Menschen mit Hörverlust erleichtern sollen. Geoffrey Ball, der mit Hilfe seiner eigenen Erfindung (dem Mittelohrimplantat „VIBRANT Soundbridge“) wieder hören kann, zeigte sich von der Kreativität, den Überlegungen, die hinter den Erfindungen standen und den detaillierten Ausführungen beeindruckt. „Die Kinder haben ein unglaubliches Engagement gezeigt und keine Mühen gescheut, ihre hervorragenden und genialen Ideen auch in aufwändig gebastelten Modellen zu präsentieren. Viele der Ideen könnten gut umsetzbar sein und gehörlosen und schwerhörigen Menschen wirklich helfen“, lobt Ball.

 

Auch junge Implantat-NutzerInnen zeigen ihr kreatives Potential

Die Jury hatte es nicht leicht, die GewinnerInnen auswählen. Auch beim zweiten ideas4ears Wettbewerb zeigte sich, dass persönliche Nähe zum Thema Hörverlust besonders gute Ideen hervorbringen kann. Viele Gewinnerkinder sind selbst MED-EL Hörimplantat-NutzerInnen oder haben Familienmitglieder, die ein Implantat tragen.

Der 8-jährigen Fernando aus Spanien, der selbst Hörimplantate nutzt, entwickelte einen Bauplan für gänzlich wasserdichte Audioprozessoren, die für ihn als leidenschaftlichen Wassersportler besonders praktisch wären. Er erklärt seine Erfindungen in einem Video.

Auch die Erfindung des 9-jährigen Leon aus Australien basiert auf seinen persönlichen Erfahrungen. Der junge Cochlea-Implantatträger erfand einen ganz speziellen Blinkwecker, den er „Wakey Wakey-Wecker“ nennt. Seine Besonderheit: der Wecker sendet nicht nur Lichtsignale, sondern aktiviert außerdem den Audioprozessor. „Innerhalb von fünf Minuten wird er langsam lauter. Damit gewöhnt man sich nach einer Nacht ohne Hören sanft wieder an die Geräusche rundum“, erläutert der junge Erfinder stolz in seinem Beitrag.

Das deutsche Gewinnerinnen-Duo Sophie und Eva-Maria nähert sich dem Thema Hörverlust von einer anderen Seite: Sie entwickelten ein spezielles Bett, in dem während des Schlafens die Haarzellen in der Cochlea mittels Laserbehandlung wiederhergestellt werden können. Damit die Behandlungsmethode auch erfolgreich ist, müssen die Betroffenen genau zwei Mal die Woche, nämlich montags und mittwochs, eine Nacht im Laserbett verbringen. „Im Laserbett werden die Ohren über Nacht mit zwei Lasern bestrahlt. Auf diese Weise richten sich die geschädigten Hörhärchen wieder auf“, betont das 8-jährige Forscherinnen-Duo. Doch Vorsicht: „Die Härchen fallen nach wenigen Tagen wieder um, weshalb ein regelmäßiges Schlafen im Laserbett nötig ist.“