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Heike und Peter in der Hörwerkstatt

Peter   

aus Eberswalde (Deutschland)

Beidseitig implantiert
Cochlea-Implantatbenutzer
Hörsturz
Ökonom in Rente

Peter ist pensionierter Ökonom. 2007 bekam er sein erstes Cochlea-Implantat, mittlerweile ist er auf beiden Ohren implantiert.

Peter ist Botschafter weil:

“man sich über eine schwierige Lebenssituation austauschen und vielleicht auch gegenseitig inspirieren kann.“

Erfahrungsbericht Peter

1. Wann und warum ist dein Hörverlust aufgetreten? Und wie stark ist er?
Bereits mit etwa 30 Jahren verlor ich auf einem Ohr mein Gehör. Mit dem anderen Ohr hörte ich weiterhin gut. 2007 verlor ich jedoch nach zwei schweren Hörstürzen auch auf dem anderen Ohr mein Hörvermögen und war plötzlich völlig taub.
2. Wie ging es dir und deiner Familie, als ihr realisiert habt, dass du von Hörverlust betroffen bist?
Die Ertaubung hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Auch meine Familie war damals sehr unglücklich und meine Freunde recht verunsichert, da ich nicht mehr mit ihnen kommunizieren konnte.
3. Wie hast du persönlich den Hörverlust empfunden?
Der plötzliche Hörverlust hat mich traumatisiert. Ich war völlig isoliert und bereit alles zu tun, um wieder hören zu können.
4. Wann und wie hast du von der Möglichkeit eines Hörimplantats erfahren?
Man hatte mich bereits im Krankenhaus, in dem ich nach meinen Hörstürzen behandelt wurde, auf Cochlea-Implantate aufmerksam gemacht.
5. Wie hast du die Entscheidung für Cochlea-Implantate abgewogen?
Ich war verzweifelt und wollte unbedingt wieder hören können – deshalb war die Entscheidung für mich nicht schwer und ich habe sie noch nie bereut.
6. Wie wurdest du von Ärzten, Freunden oder Familie unterstützt?
Meine Familie musste sich in manchen Situationen umstellen, doch sie war in dieser schweren Zeit immer für mich da. Alle, mit denen ich zu tun hatte – Ingenieure, Ärzte, Logopäden – haben immer versucht, mir zu helfen.
7. Wie erging es dir nach der Implantation?
Nach der Implantation dauerte es einige Zeit, bis ich wieder gut hören und alles verstehen konnte. Neben der audiologischen Anpassung übte ich viel mit meiner Logopädin und auch zu Hause, mit Hörbüchern oder mit dem Fernseher. Mit dem CI hört man anders, daran muss man sich erst gewöhnen. Nach etwa zwei Jahren hatte ich das Gefühl, wieder ganz in die hörende Welt zurückgekommen zu sein.
8. Was hat sich seit deiner Implantation verändert? Was genießt du am meisten am wieder Hören?
Mit den CIs habe ich mein Leben wieder zurückbekommen und kann es wieder genießen. Ich kann wieder hören – das ist für mich immer wieder unglaublich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich meinem Enkel zuhören kann, dass ich Geräusche wieder so höre, wie ich sie vor der Ertaubung gehört habe.
9. Hatte dein Hörverlust und später das Implantat Auswirkungen auf dein Leben und deine Karriere? Wenn ja, inwiefern?
Beruflich war ich nach den Hörstürzen mit nur 52 Jahren am Boden. Auch mit dem CI wurde nicht alles wieder genau so wie früher. Ich habe daher meine Tätigkeit der neuen Situation angepasst und mich beruflich verändert. Mittlerweile genieße ich die Altersrente.
10. Was möchtest du Betroffenen und ihren Angehörigen mit auf den Weg geben?
Handelt! Besonders, wenn klar ist, dass das Gehör nicht mehr zurückkommt. Auch wenn das Hörniveau nach einer Implantation individuell verschieden ist, es wird immer besser sein als ohne Implantat. Andere Betroffene wissen genau, was man in dieser Situation empfindet. Sie können einem bei der Entscheidung zum CI beratend zur Seite stehen. Mein Rat daher: den Kontakt mit erfahrenen CI-Nutzern aufnehmen.
Sie haben Fragen an Peter? Unter www.hoerpaten.de können Sie ihn direkt kontaktieren.